Urban Life

Ein Park auf Schienen

Der Park am Gleisdreieck in Berlin ist ein gutes Beispiel für den Umgang mit ehemaligen Industriearealen mitten in modernen Innenstädten. Wo sich heute der großräumige Gleisdreieckpark ausbreitet, entstanden im 19. Jahrhundert ausgedehnte Gleisanlagen der wachsenden Industrien im gründerzeitlichen Berlin. Nach Krieg und Teilung lagen diese Flächen zumindest teilweise über Jahrzehnte brach. An manchen Stellen entwickelten sich in den von Menschen und der Stadt vergessenen Bereichen neue natürlich wachsende Biotope als Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Der Bau einer Parkanlage auf den alten Gleisflächen wurde bereits 1997 beschlossen.

Die Beteiligung der Anwohner und Berliner wurde von Anfang an in die Projektplanung einbezogen. Dazu fand eine Reihe von Maßnahmen wie Haushaltsbefragungen und Veranstaltungen statt, um den Park am Gleisdreieck zu einem echten Volkspark zu entwickeln. Nach einem landschaftsplanerischen Wettbewerb wurde der Siegerentwurf des Berliner Ateliers Loidl ab 2008 umgesetzt. Inzwischen sind alle Teile des rund 26 ha großen Parkensembles weitgehend fertiggestellt und werden nun unter weiterer Beteiligung der Bürger punktuell weiterentwickelt.

Neben der Nutzung für alle möglichen Freizeitaktivitäten sollten auch die natürlich gewachsenen Biotope auf den ehemaligen Brachflächen erhalten bleiben. So kommen heute im Park am Gleisdreieck Spaziergänger, Inlineskater und Beachvolley-Fans ebenso auf ihre Kosten wie Naturliebhaber. An vielen Stellen sind die erhaltenen historischen Gleisanlagen in das Parkkonzept eingebunden und erinnern an die ehemalige Nutzung des Areals. Für die Qualität im Planungs- und Bauprozess bis hin zur Objekt- und Detailplanung wurde der Park am Gleisdreieck 2015 mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet.

Informationen zum Park am Gleisdreieck und seinen Angeboten gibt es auf der Webseite der landeseigenen Grün Berlin GmbH.

Foto: Fiona Hirschmann

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