Hochhäuser gehören zu den Wahrzeichen der urbanen Stadtstruktur. Sie kennzeichnen die hohe Verdichtung im städtischen Raum und sind Abbild sozialer Hierarchien. Obwohl Hochhäuser prototypisch für die Architektur der Großstadt stehen, sind sie dennoch längst nicht überall der beherrschende Faktor in Skyline oder Straßenbild. Die großen Hauptstädte Europas wie Paris, Rom, Madrid oder Berlin kommen zum Beispiel mit wenigen Hochhauswahrzeichen aus. Dennoch setzen Hochhäuser auch hier eindrucksvolle Akzente. Als elitäre Büro-, Hotel- oder Apartment-Tower zeigen sie architektonischen und technischen Fortschritt – in der Regel für gut betuchte Mieter. Oder sie spiegeln sie als Massenquartiere mit geringer Lebensqualität eine verfehlte Siedlungspolitik wider.
Die Berliner Fotografin Fiona Hirschmann ist dem Phänomen Hochhaus auf die Spur gegangen und fand überraschende Blicke auf die Hochhauskultur ihrer Stadt. Hier zeigen wir einige Beispiele. Mehr Fotos aus aktuellen Serien gibt es auf ihrer Instagram-Seite fiona_berlin_based zu sehen.
Fotos: Fiona Hirschmann
Genormte Form – urbane Individualität
Hinter geordneten Fassaden befinden sich oft viele identische Wohneinheiten mit gleicher Raumanzahl und gleichen Grundrissen. Was von außen nach Gleichschaltung aussehen mag, ist in Wahrheit häufig ein spannendes Feld für individuelles Wohnen. Denn hier kämpft der urbane Mensch mit allen kreativen Mitteln um seine persönliche Identität innerhalb der raumgreifenden Metropole.
Die berüchtigten Kreuzberger Siedlungsbauten der Siebziger Jahre haben viel von ihrem Schrecken verloren. Heute sind die Hochhäuser am Kottbusser Tor bei Kreativen und Studenten aus der ganzen Welt beliebt.
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