Kunst & Kultur

Sonnenuntergang als Lichtkunst

Foto: Fiona Hirschmann

Im Trubel und Lichtermeer der modernen Großstadt sind die natürlichen Tages- und Nachtzyklen kaum mehr erlebbar. Der Pariser Lichtkünstler Yann Kersalé hat sich mit diesem Phänomen auseinandergesetzt und für das Dach des Sony Centers eine beeindruckende Lichtinstallation entworfen.

Jeder hat dies schon einmal erlebt: Man kommt nach einem längeren Einkauf aus der Shopping-Mall und inzwischen ist es draußen dunkel geworden. Im Einkaufszentrum selbst ist von den natürlichen Tages- und Nachtzyklen kaum etwas zu merken. Zu geplant und auf die Handelsprozesse abgestimmt ist gewöhnlich die professionelle Lichtplanung im Innern. Das ist typisch für die meisten urbanen, von Menschen geschaffenen, künstlichen Räume. Für sie gilt ein eigener Rhythmus – beeinflusst und dominiert von Wirtschaft, Handel und städtischer Lebenskultur. Die Unabhängigkeit von Natur und Klima wird in fast allen städtischen Innenräumen erfahrbar wie Bahnhöfen, Museen, Theater, Universitäten oder eben Einkaufszentren. So ist es kein Wunder, dass sich Architekten und Lichtkünstler mit dem Phänomen „Licht in der Stadt“ auseinandersetzen.

Im Berliner Sony Center hat der französische Lichtkünstler Yann Kersalé eine beeindruckende Lichtinstallation konzipiert, die sich auf das Phänomen des natürlichen Lichtwechsels bezieht. Das Dach des Sony Centers gehört inzwischen zu den architektonischen Wahrzeichen Berlins. Es überspannt mit einer 100 mal 80 Meter weiten Konstruktion aus Glas, Stahl und Gewebebahnen das zentrale Forum zwischen den Gebäuden des Ensembles. Jeden Abend wird hier mit zahlreichen Strahlern ein künstlicher Sonnenuntergang mit einem farbigen Lichtwechsel aus zahlreichen Strahlern auf das Dach projiziert. Eine beeindruckende Kunst-Attraktion mitten in der City, die hier schon seit der Fertigstellung des Sony Centers täglich zu erleben ist.

Website des Lichtkünstlers Yann Kersalé

Zu Architektur und Lichtkonzept des Sony Centers

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