Das Leipziger Stadtbad feierte kürzlich 100-jähriges Bestehen. Obwohl hier bis 2004 noch der Badebetrieb lief, ist der stillgelegte Bau heute unter Fotografen eine beliebte „Lost Places“ Attraktion.

Seit der Antike gehören öffentliche Bäder zu den festen Bestandteilen einer städtischen Infrastruktur. Doch warum und wie die Städter ihre Bäder nutzten, hat sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert. Als das Leipziger Stadtbad 1916 fertiggestellt wurde, war es noch durchaus üblich, sich für ein gewöhnliches Wannenbad in eine öffentliche Badeanstalt zu begeben. Denn seinerzeit hatte längst nicht jede Wohnung ein so komfortables Bad, wie es heute üblich ist. Dabei war das Leipziger Stadtbad seiner Zeit weit voraus. Hier standen eher medizinische Anwendungen und das Saunavergnügen im Vordergrund. Eine große Attraktion waren die Schwimmhallen. Das Leipziger Stadtbad hat zwei getrennte Bereiche für Frauen und Männer, wobei die Schwimmhalle für Männer bereits über eine Wellenanlage verfügte.

An den architektonischen Details lässt sich ablesen, welchen besonderen Stellenwert die Aufenthaltsqualität sowohl im Frauenbereich wie auch im Männerbereich hatte. Besonders eindrucksvoll ist die orientalische Gestaltung der Damensauna im maurischen Stil.

Wann und in welcher Form das Leipziger Stadtbad wiedereröffnen wird, ist noch nicht endgültig beschlossen. Es soll sich aber um eine badähnliche Nutzung handeln. Zum Erhalt der Bausubstanz wurde in den letzten Jahren aus öffentlichen Mitteln in die Sanierung des Daches investiert. Um die Wiederbelebung des historischen Ortes kümmert sich die Förderstiftung Leipziger Stadtbad.

Fotos: Fiona Hirschmann

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